HAUPTPRODUKT
HAUPTPRODUKT
Kontaktieren Sie uns
Von manchen Hotels kommt man nicht los – nicht unbedingt wegen der Aussicht oder des Frühstücks, sondern weil man sich dort in einer besonderen Weise wohlfühlt. Als wäre man zu Hause.
Solch ein Gefühl kommt nicht von ungefähr. Es ist das Ergebnis durchdachter, bewusster Gestaltung. Wie das gelingt, weiß Ingrid van der Veen.
Aus der Filmbranche kommend, geht sie die Inneneinrichtung von Hotels wie eine Geschichte an, bei der Anordnung, Beleuchtung und Materialien zusammenwirken, um eine Bindung hervorzurufen, statt bloß zu beeindrucken.
„In einem großartigen Hotel wirkt nichts beliebig“, erklärt sie.
„Jede Entscheidung trägt zum Erlebnis bei.“
Wir haben uns mit Ingrid über ihre Arbeitsweise und ihre Philosophie unterhalten und darüber, warum es bei der Inneneinrichtung von Hotelbetrieben ebenso sehr um Strategie wie um Stil geht.
Ingrid van der Veen war zunächst beim Film und hat einen guten Blick für das Erzählen von Geschichten. Sie bringt eine ganz eigene Perspektive in die Gestaltung der Räumlichkeiten von Hotels ein.
Sie begann ihre berufliche Laufbahn als Art Director und Bühnenbildnerin und gründete dann ihr eigenes Designlabel. Heute ist sie dafür bekannt, kühne, konzeptorientierte Räume zu gestalten, die nicht nur die Gäste begeistern, sondern sich auch auszahlen.
Was Ingrid an der Hotellerie reizt, ist die seltene Gelegenheit, Kreativität mit wirtschaftlicher Wirkung zu verbinden.
„Es ist eine der wenigen Branchen, in denen das Design einen direkten Einfluss auf den Geschäftserfolg hat“, ordnet sie ein.
„Das gibt dem kreativen Prozess noch mehr Sinn.“
Ihre Philosophie ist einfach, aber wirkungsvoll: Hotelinterieurs sollen nicht nur gut aussehen. Sie sollen funktionieren.
„Ein gut gestaltetes Hotel zieht die richtigen Gäste an, animiert zu längeren Aufenthalten und sorgt für Momente, die man mit anderen teilen möchte“, erklärt Ingrid.
„Aber es sollte auch etwas Tieferes berühren. Die einprägsamsten Räume rufen bei den Gästen ein Gefühl hervor, das sie nur schwer in Worte fassen können. Hier trifft Strategie auf Seele.“
„Die einprägsamsten Räume rufen bei den Gästen ein Gefühl hervor, das sie nur schwer in Worte fassen können. Hier trifft Strategie auf Seele.“
Ingrid glaubt daran, dass jedes großartige Hotel mit einem klaren Konzept beginnt.
„Es geht nicht darum, Trends zu folgen oder Luxus nachzujagen. Es geht um Beständigkeit, eine starke Identität, die sich durch alles zieht, von den Möbeln bis hin zur Lackierung. Gäste erinnern sich an Orte, die sich bewusst so anfühlen.“
Diese Philosophie trägt dazu bei, ein Hotel von einem Ort zum Schlafen in einen Ort zu verwandeln, der es wert ist, erlebt zu werden.
„Design prägt den Weg, den der Gast durchläuft. Es definiert Ihre Marke. Es ist das Erste, was den Menschen auffällt, und der Teil, über den sie oft sprechen.“
Bei all dem jagt Ingrid keinen Trends hinterher.
„Trends verblassen. Ich interessiere mich mehr für kulturelle und emotionale Übergänge. Die Gäste von heute sehnen sich nach Authentizität, nach Räumen, die sich persönlich, echt und ein wenig beseelt anfühlen.“
Design von Ingrid van der Veen
Wenn Ingrid van der Veen ein Hotelinterieur von Grund auf neu entwirft, beginnt sie nicht mit Farbmustern oder Skizzen, sondern mit einer Strategie.
„Ich beschäftige mich mit der Marke, dem Publikum und dem Ort. Welche Geschichte wollen wir erzählen? Das wird die Grundlage für jede Entscheidung.“
Dann geht es an die Raumplanung, an die Überlegung, wie sich die Menschen bewegen, wie das Personal arbeitet, wie die Räumlichkeiten atmen.
„Der Fluss ist in Hotels entscheidend. Man muss die Gäste führen, ohne dass sie merken, dass sie geführt werden. Macht man dies richtig, fühlt es sich intuitiv an.“
Ingrids Lieblingsprojekt? Ein Restaurant namens Grand Café Staatsman.
„Es war für das beste Restaurant in Europa nominiert, wobei das Besondere war, wie vollständig es sich anfühlte. Das Konzept, das Vertrauen, die Art und Weise, wie es den Leuten das Gefühl gab, eine andere Welt zu betreten: Das ist der Zauber, den ich anstrebe.“
„Der Fluss ist in Hotels entscheidend. Man muss die Gäste führen, ohne dass sie merken, dass sie geführt werden. Macht man dies richtig, fühlt es sich intuitiv an.“
Ingrid ist klar: Schönheit genügt nicht.
„Gestaltung ohne Funktion ist nur Dekoration. Ich denke gründlich darüber nach, wie ein Raum funktionieren muss, und hebe das dann mit Eleganz hervor. Man kann zum Beispiel praktische Elemente auf schöne Weise verbergen oder der Anordnung die Aufgabe der Beschilderung übertragen.“
Selbst bei kleinsten Details gibt es einen Hintergedanken. Nehmen wir die Beleuchtung.
„Gäste werden nicht merken, warum sich ein Raum gut anfühlt, aber die Beleuchtung spielt eine große Rolle. Der Wechsel zwischen funktionalem und Nebenlicht kann die Stimmung von praktisch über luxuriös bis hin zu intim verändern. Es ist ein subtiles, mächtiges Werkzeug.“
Design von Ingrid van der Veen
Bei nachhaltigem Hoteldesign, sagt Ingrid, geht es um Langlebigkeit, nicht nur um Öko-Materialien.
„Es gilt, von Anfang an bewusste Entscheidungen zu treffen. Etwas zu erschaffen, das nicht alle fünf Jahre neu gestaltet werden muss.“
Und während Technologie dem Gastgewerbe neue Formen gibt, gibt Ingrid ihm weiterhin Bodenhaftung.
„Die Technik sollte dem Raum dienen und ihn nicht dominieren. Sie sollte sich nahtlos und menschlich anfühlen. Beleuchtungssteuerung, digitales Einchecken – großartig, aber nur, wenn sie das Erlebnis für den Gast unaufdringlich verbessern.“
Und das naturnahe Design?
„Es hat seinen Platz, aber nur, wenn es zur Geschichte passt. Kann sein, dass ich natürliche Texturen einbringe oder mit Licht und Schatten spiele, um auf Natur anzuspielen. Aber ich tue das nie allein deshalb, weil ich einer Bewegung folgen möchte.“
„Design ohne Funktion ist nur Dekoration. Die Kombination von funktionalem und atmosphärischem Licht kann die Stimmung von praktisch über luxuriös bis hin zu intim verändern.“
Nicht alle Hotelleriebetriebe sind gleich. Auch ihr Design nicht.
Für Ingrid liegt der Unterschied darin, wie die Ausstattung das Gästeerlebnis unterstützt.
„In einem gemütlichen B&B kann die Einrichtung persönlicher, vielschichtiger und ausgewählter sein“, erklärt sie.
„Da trifft man oft auf Vintage-Fundstücke, handgefertigte Objekte und den Charme des Lebens, der die Persönlichkeit des Besitzers widerspiegelt. Es ist eine Art Geschichtenerzählen durch Gegenstände.“
Dieses intime, heimelige Gefühl funktioniert wunderbar in kleineren Häusern. In einem High-End-Boutiquehotel jedoch ist innerer Zusammenhang alles.
„Die Einrichtung muss sich bewusst und absichtlich so gestaltet anfühlen“, erklärt Ingrid.
„Es geht um Ausgewogenheit, Maßstäbe und Harmonie zwischen Materialien, Möbeln und Kunst.“
Und die Ausstattung? Das ist der Punkt, an dem Boutiquehotels anspruchsvollere Maßstäbe anlegen.
„In größeren Räumen ist die Ausstattung nicht nur dekorativ. Sie muss die Bewegungen des Gasts lenken und eine Wirkung erzielen, ohne den Raum zu erdrücken. Während B&B-Unterkünfte durch Details bestechen, bestechen Boutiquehotels durch Eleganz und Atmosphäre.“
Beide Stile sind erfolgreich, wenn sie auf einem Zweck fußen. Das Entscheidende ist, dass Sie Ihre Räumlichkeiten, Ihre Geschichte und die Erfahrungen kennen, an die sich Ihre Gäste erinnern sollen.
Design von Ingrid van der Veen
Nicht jedes Haus verfügt über ein großes Budget für die Gestaltung, was Ingrid bewusst ist.
„Meine Erfahrungen als Bühnenbildnerin haben mich gelehrt, wie man mit kleinen Mitteln eine große Wirkung erzielen kann. Es geht darum, gezielt zu agieren. Man sollte wissen, wo man alles geben muss und wo man vereinfachen kann, ohne dass einem die Geschichte entgleitet.“
Die Expertin empfiehlt unabhängigen Hoteliers:
„Fangen Sie an, Design als Geschäftsszenario zu sehen. Eine intelligente Aufwertung kann sich innerhalb von Monaten bezahlt machen, sei es durch höhere Zimmerpreise oder indem man damit die richtigen Gäste anlockt.“
Und wenn Sie auf der Suche nach einer schnellen Lösung sind?
„Denken Sie nicht klein. Die Beleuchtung zu ändern oder Accessoires auszutauschen, genügt nicht. Beginnen Sie stattdessen mit einem starken Konzept, von dem Sich sich bei jeder Entscheidung leiten lassen. Wenn die Geschichte, die hinter den Räumlichkeiten steht, klar ist, fügt sich alles andere von selbst. So vermeiden Sie willkürliche Entscheidungen und gestalten ein Hotel, das sich zusammenhängend und einprägsam anfühlt und wirklich mit der Marke im Einklang ist.“
Da empfehlen wir ingridvanderveen.com und auch das, was auf Instagram zu bestaunen ist: @ingrid_van_der_veen. Sie können die Hoteldesignerin auch live und persönlich treffen: Check-In 2025 – eine RoomRaccoon-Veranstaltung am 29. April 2025 mit Ingrid bei einem Podiumsgespräch.
Nicky is RoomRaccoon's Senior Content Manager, combining a love for travel with a practical approach to improving hotel performance through tech and insightful tips. Join her journey where travel, hospitality, and technology meet.
Melden Sie sich für unseren Newsletter an, um die neusten Updates zu Hotellerie und RoomRaccoon direkt per E-Mail zu erhalten!